Mein Partner beschäftigt sich nur mit sich selbst!

Die Kunst der partnerschaftlichen Liebe besteht darin, eine für beide befriedigende Form des Austauschs zu finden. Geben und Nehmen in den für sie und ihn optimalen Kombinationen. „Hingabe ohne Aufgabe“ heißt die Faustregel: Also sich einlassen können, ohne sich selbst zu verlieren. Wenn der Mann nun besonders narzisstisch, ja gerade zu egozentrisch lebt, so war er wahrscheinlich schon immer so.

Früher hat ihr das offenbar gefallen, zu fühlen, „dass wir zwei ihn lieben“. Es ist ja auch ein beglückendes Gefühl, jemanden zu lieben, der diese Liebe schätzt und genüsslich annimmt. Jetzt aber passt dieses einseitige Spiel offenbar nicht mehr. Sie will nicht mehr aufgehen im Dienen und Bewundern, will mehr sein als ein Schatten, mehr abbekommen. Von mehr Anerkennung bis mehr Zärtlichkeit. Vor allem mehr Zuwendung.

Das bedeutet Umdenken für beide. Er muss erfahren, also spüren, dass Geben schöner sein kann als Nehmen. Sie muss aber vor allem lernen, sich Aufmerksamkeit und Zuwendung geben zu lassen und diese auch anzunehmen. Ihrem Mann Chancen einräumen, ihr etwas geben zu können, sich um sie kümmern und sie verwöhnen zu können.

Ein Lernprozess, in dem beide Neulinge in ihren Rollen sind.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Liebe und Lust. Mary Hahn Verlag

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