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Living Apart Together – Fest zusammen sein, aber getrennt leben und sich auf Zeit sehen. Was für die meisten paradox klingt, ist für immer mehr Paare ein Luxus, den sie sich gerne leisten. Von 1992 bis 2006 stieg die Anzahl der Paare, die in zwei Wohnungen lebt, um 11,6 Prozent. Fast jede sechste Beziehung wird so geführt.

„Zu lang andauernde räumliche Nähe ist der Tod einer jeden Beziehung“ lautet das Motto der LAT-Jünger. Sicher nicht für alle Menschen gleichermaßen praktikabel oder akzeptabel, aber wer den Partner liebt und gleichzeitig sich selbst (respektive: seinen persönlichen Freiraum), für den ist das LAT-Modell die ideale Lebens- und Beziehungsform.

Jedenfalls braucht man sich heute nicht mehr dafür zu schämen. In guter Gesellschaft wäre man aber auch schon in der Vergangenheit gewesen. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir haben es vorgemacht. Woody Allen und Mia Farrow hielten den Trend auf angenehm humorvolle Art aufrecht.

Wer sich heute für eine solche Beziehung entscheidet, sollte das unbedingt mit dem Partner klären. Und mit sich selbst, ob man das aus Lust oder Angst tut – denn die Beziehungsängste in unserer Gesellschaft haben ebenso zugenommen wie die Entfaltungsmöglichkeiten für glückliche Beziehungen. Kommunikation ist hier also einmal mehr entscheidend – mit dem Partner und mit sich selbst.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

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