Geringere Klinikverweildauer nach OP dank psychologischer Betreuung nachgewiesen

Seit Jahrzehnten mache ich die erfreuliche Erfahrung, dass Ärzte zunehmend mit uns Psychotherapeuten wohlwollend und respektabel kooperieren. Die Fachgebiete ergänzen sich, vielfach werden Therapien verzahnt, was dem Patienten deutlich gut bekommt. Da gibt es aber noch die Chirurgen, die mit Psychologen oder Psychotherapeuten höchst selten ins Gespräch kommen. Und dennoch gibt es eine starke Verbindung: Bekommt der Operations-Patient nämlich eine entsprechdende psychologische Begleitung, kann er signifikant früher aus der Klinik entlassen werden. Was schon vor Jahrzehnten erforscht wurde, hat eine Wissenschaftlergruppe der Universität Jena nun sogar auf Metaebene untersucht. Studienobjekt waren elf Übersichtsartikel, die insgesamt 191 Veröffentlichungen analysiert hatten zum Thema psychologische Unterstützung vor und nach einer körperlichen Operation. Insbesondere die Vorbereitung auf die Operation erzeugt beim Patientenn eine ganz andere Einstellung dazu. Gerade wenn sie mit ihren Ängsten Verständnis fanden. Die Unterstützung durch das Fachpersonal beeinflusste nachweislich die Hormonausschüttung und das Immunsystem. Dabei hat sich eine Kombination aus mehreren psychologischen Verfahren als besonders wirkungsvoll erwiesen. Letztlich ergab sich als Fazit: Patienten, die eine Aufklärung bis hin zur Schulung erfahren hatten mit ihrer Situation entsprechend umzugehen, konnten im Schnitt eineinhalb Tage früher aus der Klinik entlassen werden als andere.

Tefikow,S. Rosendahl, J., Strauß,B., Psychologische Interventionen im Rahmen chirurgischer Eingriffe: Eine narrative Übersicht über vorliegende Meta-Analysen. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 2013, in press.

Hinterlasse eine Antwort