Angenehmer Nebeneffekt
Eine erfolgreiche Verhaltenstherapie gegen psychische Störungen bringt auch das Liebesleben wieder in Schwung. Das berichten Prof. Jürgen Hoyer und seine Kollegen von der Universität Dresden.
Sie befragten 451 Patienten mit Angststörungen oder depressiven Symptomen, die sich entschlossen hatten, in ihrer Institutsambulanz mit Hilfe einer kognitiv-behavioralen Verhaltenstherapie ihre psychischen Leiden zu mildern – und dies auch vollständig oder größtenteils schafften.
Vor der Behandlung berichteten fast zwei Drittel der Patienten von häufigen sexuellen Problemen wie mangelnder Erregbarkeit, erektiler Dysfunktion oder fehlender Orgasmusfähigkeit. Zudem waren sie generell unzufrieden mit ihrem Liebesleben.
Obwohl die berichteten sexuellen Störungen in der Therapie selbst nicht behandelt wurden, zeigte sich nach dem Ende der erfolgreichen Behandlung der Primärerkrankung bei vielen Patienten eine signifikante Verbesserung des Liebeslebens. Mit dem Rückgang von Angst und depressiven Symptomen kam auch die Lebenslust wieder zurück.
Es müssen nicht immer gleich psychische Störungen von Krankheitswert sein, die unsere Sexualität vorübergehend oder dauerhaft beeinträchtigen. Auch die berühmten ‚Daily hassles‘ oder chronische starke Arbeitsbelastung können sich sehr schnell auf das Liebesleben auswirken.
Hier helfen oft schon – richtig angewandt – Entspannungsübungen, ein klärendes Gespräch oder eine kurzzeitige Beratung, um die wahre Wurzel des Übels anzupacken und den Weg zurück zu einem erfüllten Liebesleben zu finden.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Hoyer, J., Uhmann, S., Rambow, J., Jacobi, F. (2009). Reduction of sexual dysfunction: A by-product of CBT for psychological disorders?. Sexual and Relationship Therapy, 24 (1), 64-73
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